Kiss the Devil

Dieser Song, Kiss the Devil ertönte, als in Paris das Massaker begann. Alle Beobachter haben das Versagen der französischen Sicherheitskräfte im Zusammenhang mit dem tragischen 13. November festgestellt. Der Hauptgrund für dieses Scheitern hat weniger mit Ineffizienz zu tun, dafür aber mit der kulturellen Unfähigkeit der politischen und administrativen Klasse Frankreichs, die tieferen Gründe des Terrorismus zu erfassen und damit geeignete Maßnahmen zu dessen Bekämpfung zu ergreifen.

Scharia Frankreich

Das Projekt, den Islam in die sogenannten republikanischen Werte aufzunehmen und zu integrieren, kann nur einem Geist entspringen, der sich weigert, die Rolle der religiösen Dimension in der Geschichte zu verstehen und alles auf ökonomische und politische Konflikte reduziert. Diese Mentalität ist der Ursprung der eklatanten Fehler, die Frankreich unter Sarkozy und Hollande und die USA unter Barack Hussein Obama mit ihrer Mittelmeerpolitik aufgetürmt haben. Zwischen Ende 2010 und Anfang 2011 wurde lautstark der „arabische Frühling“ angekündigt in der Überzeugung, daß der Sturz der „Tyrannen“ in Ägypten, Libyen und Syrien automatisch eine neue Ära der Demokratie, der Freiheit und des sozialen Fortschritts in Afrika und dem Nahen Osten bringen werde.

Obama, Sarkozy und dann Hollande waren überzeugt, daß man auf schmerzlose Weise von Diktaturen zur Demokratie übergehen könne und daß diese „demokratische Revolution“ die Schlüssel zu den wirtschaftlichen Ressourcen der genannten Gebiete den USA und Frankreich in die Hand spielen werde. Im Februar 2011 begann Frankreich mit Luftangriffen gegen Libyen, um die „demokratische Revolution“ zu fördern. Daß diese am Boden von regierungsfeindlichen Dschihadisten betrieben werden sollte, wurde allerdings nicht gesagt.

Das Ergebnis was der Aufstieg des radikalen Islams, der Tod von mehr als 150.000 Menschen und der Ausbruch blutiger Stammeskriege in der islamischen Welt. Im folgenden Jahr unterstützte Hollande Mohammed Mursi, den demokratisch gewählten neuen Präsidenten Ägyptens, einen Vertreter der Muslimbruderschaft. Hollande war auch unter jenen, die sich eifrig daran machten, den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu stürzen. 2013 setzte sich Frankreich ein, daß die EU jedes Embargo aufhob, das es untersagte, den in Syrien kämpfenden Dschihadisten Waffen zu liefern, Ausbilder zu schicken und finanzielle Unterstützung zu leisten. Wiederum wurde verschwiegen, daß man als „demokratische“ Bodentruppen auf Dschihadisten-Milizen setzte und diese aufbaute, ausrüstete und unterstützte.

Nun hört man, daß das Massaker von Paris in Syrien geplant wurde und dieselben Kreise, die zumindest bis ins vergangene Jahr das Vertrauen und die großzügige Unterstützung der französischen Regierung genossen. Dabei ist auch zu betonen, daß die Terroristen Einwanderer der zweiten oder dritten Generation sind und die belgische und französische Staatsbürgerschaft besitzen. Sie formten sich in den städtischen Ghettos, in denen die gescheiterte multikulturelle Utopie zelebriert wird. An diese Utopie glaubt nur mehr Barack Obama, der am Tag nach den Attentaten erklärte, daß „das Motto liberte, egalite, fraternite nicht nur französische Werte sind, sondern Werte, die wir alle teilen“. 

Das Perverse an dem allen finde ich, dass Eagles of Death Konzert endete in einem Blutbad nun sollte ihre Musik die Trauer bewältigen: Fans der Eagles of Death Metal starteten einen Aufruf, um die US-Rockband binnen einer Woche auf den ersten Platz der Charts zu katapultieren – als Statement gegen den Terror.

 

1200 Bundeswehrsoldaten nach Syrien?

Konkret will Deutschland mit „Tornado“-Aufklärungsjets und einem Kriegsschiff in den Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) eingreifen.

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Gut, die Bundeswehr war schon immer und ist noch immer vor allem eine Bündnisarmee die tief integriert in NATO oder EU Strukturen operiert. Frankreich hat im Rahmen der europäischen Beistandspflicht um Hilfe gebeten und die Bundesregierung hat Reagiert. Ob das jetzt richtig ist oder nicht sei mal dahin gestellt, aber es wird sich wohl ein geistiges Knicklicht finden lassen, das uns erklärt wie Deutschland am Euphrat verteidigt wird.

Savoir vivre die Lust zu leben

Die Lebenslustigen von Paris sind durch ein radikales Gegenmodell zu unserem Lebensstil umgebracht worden, die Terroristen haben junge Menschen ins Visier genommen,  die Freude, den Flirt und das Savoir-vivre feiern wollten. In der Wahnwelt der geistigen Hintermänner des IS (die eigentlichen Attentäter waren eher unbedarfte Versagertypen) waren sie alle Götzendiener, gottlos und Ungläubige. Daher todeswürdig.

Dem Argument, das alles habe mit dem Islam nichts zu tun, wird inzwischen von immer mehr Islamwissenschaftern, darunter auch muslimischen, widersprochen: Die islamische Öffentlichkeit müsse anerkennen, dass in den muslimischen Gemeinschaften ein massives Sektenproblem herangereift ist. Ein anderer macht darauf aufmerksam, dass die Grausamkeiten des IS durchaus mit der islamischen Gesellschaft vereinbar seien, allerdings mit der des siebenten Jahrhunderts. Die jungen Lebenslustigen von Paris sind durch ein radikales Gegenmodell zu unserem Lebensstil umgebracht worden. Diese Lebensart wird siegen, wie sie schon über andere totalitäre, menschenfeindliche Ideologien gesiegt hat, den Nationalsozialismus und den Sowjetkommunismus. Aber es wird Opfer kosten, wieder einmal.

Peace-Paris

Im IS ist der Absolutheitsanspruch einer wahnhaften Ideologie – also Weltdeutung – klar sichtbar und die Verachtung für alle vergangenen und konkurrierenden aktuellen Kulturen, dazu gehört auch die Sinngebung durch Gewalt und das Töten als Mittel zur Durchsetzung.

Trotz all dem sollten wir diese Erscheinung nutzen um zu hinterfragen, ob all unsere Varianten der Deutung von Freiheit auch sinnstiftend sind und ob diese Lebensart überleben wird, könnte auch gefährliches Wunschdenken sein. Die Geschichte hat gezeigt, dass ein Sieg „dieser Lebensart“ keineswegs garantiert ist. Oft genug haben die, na nennen wir sie mal vereinfachend kollektiv, „Barbaren“ gesiegt, und dann war es mal wieder finster für einen nicht unwesentlichen Zeitraum.

Und warum es gefährliches Wunschdenken ist? Weil eines der größten Risiken zu unterliegen ergibt sich daraus, dass man sich arrogant in der Vorstellung der absoluten Überlegenheit suhlt und sich des eigenen Sieges absolut sicher ist.

Fronten und Linien

Nicht nur Fronten und Linien verschieben sich täglich, auch politische Positionen lösen sich auf. Nach den Terroranschlägen fuhr der französische Präsident François Hollande sogar nach Moskau, um Wladimir Putin zu treffen – ein Schritt, der vor kurzem noch undenkbar schien, denn der russische Präsident war nach der Annexion der Krim und den Aktivitäten in der Ostukraine der gemeinsame Feind der westlichen Politiker. Beim Treffen der führenden Industrienationen im Sommer wurde er sogar ausgeladen. Auch wenn die EU-Staaten die Sanktionen gegen Russland verlängert haben, so wurde Putin zum Partner. Der Antiterrorkampf lässt die internationale Staatengemeinschaft zusammenrücken. Die US-Amerikaner wollen die militärische Last verteilen. So wird aus dem Feind dann zwar kein Freund, aber ein Verbündeter.

Der Kampf gegen den islamistischen Terrorismus führt dazu, dass Tabus gebrochen werden. Frankreich ist bereit, auch die Truppen von Syriens Machthaber Bashar al-Assad an einem Anti-IS-Bündnis zu beteiligen. Das wäre ein Strategiewechsel. Präsident Hollande hat bei der Trauerfeier für die Terroropfer am Freitag die Zerstörung des IS versprochen. Dem gilt es alles unterzuordnen – und auch das Freund-Feind-Schema neu zu ordnen. Deutschland als engster Verbündeter Frankreichs macht aus Solidarität eine Kehrtwende, indem es sich nun militärisch im Syrienkonflikt engagiert: mit der Entsendung von Aufklärungsjets und einer Marinefregatte. Außerdem werden rund mehrere Hundert weitere Soldaten nach Mali geschickt, um Frankreich zu entlasten.

Als Bündnispartner profitiert auch die Türkei – und das gleich doppelt. Das Land am Bosporus ist jetzt als Partner beim Kampf gegen den IS und als Gastland für Flüchtlinge gefragt. Kritik an Menschenrechtsverletzungen oder an Einschränkungen der Pressefreiheit durch Verhaftungen von Journalisten verstummen plötzlich.

Die Realität überrascht die Realpolitik und diese uns. Statt ans Ende der Geschichte sind wir ans Ende der Gewiss- und Sicherheiten gekommen.

Meine persönliche Meinung dazu, solange dem gigantischen, außer Kontrolle geratenen militärisch-industriellen Komplex der USA und deren imperialistischem Kontrollwahn nichts entgegengehalten wird, die UNO wieder von innen und außen gestärkt wird, sich eine unabhängige Presse und Medienlandschaft entwickelt, die Menschheit als ganzes erkennt, dass uns alle mehr verbindet als trennt, und wir als einzelne erkennen, dass wir spirituelle Wesen sind, die eine materielle Erfahrung auf diesem Planeten durchleben, solange marschieren wir langsam aber sicher auf den nächsten Großen Krieg zu, wenn es nicht schon zu spät ist. 

 

Dienstagnachmittag in der Avenue Mohamed V in Tunis

Und wieder einmal Bilder des Schreckens, die am Dienstagnachmittag die Avenue Mohamed V in Tunis zu sehen waren. Ein Selbstmordattentäter war kurz nach 17 Uhr in einen Bus der Präsidentengarde gestiegen und hatte sich in die Luft gesprengt. Zwölf Soldaten kamen ums Leben, 20 Personen, unter ihnen vier Zivilisten, wurden zum Teil schwer verletzt. Am Mittwoch fand die Polizei in dem Wrack Reste einer weiteren Leiche.

Tunis Anschlag Bus

Staatspräsident Beji Caïd Essebsi verkündete den Ausnahmezustand für mindestens 30 Tage und verhängte über den Großraum Tunis eine Ausgangssperre von 21 Uhr bis fünf Uhr in der Früh. Der Staatschef, der seinen Schweiz-Besuch absagte, versuchte die Bevölkerung zu beruhigen: „Ich will dem tunesischen Volk versichern, dass wir den Terrorismus besiegen werden.“

Es war der erste schwere Anschlag in der tunesischen Hauptstadt, seit im März ein bewaffnetes Kommando das Bardo Museum überfiel. Dabei kamen 21 Touristen und ein Polizist ums Leben. Im Juni drangen Bewaffnete in ein Hotel im Badeort Sousse ein und erschossen 38 Touristen. Seither bleibt der Tourismus vielerorts aus, über 70 Hotels haben den Betrieb eingestellt. Zu beiden Anschlägen bekannten sich Gruppen des „Islamischen Staates“ (IS).

Tunesien ist mit rund 3000 meist jungen Rekrutierten das Land, das die meisten ausländischen Kämpfer in den Reihen des IS in Syrien, dem Irak und Libyen stellt. Rund 300 von ihnen sollen, so Schätzungen der Sicherheitsbehörden, zurückgekommen sein. In den letzten Monaten wurden die Grenzkontrollen verstärkt. Tunesiens Verteidigungsministerium lässt derzeit von einem US-amerikanischen Unternehmen für über 30 Millionen Euro Kampfflugzeuge und Hubschrauber modernisieren.

Wie beruhigend, modernisieren. Das macht es natürlich sicherer. Es benötigt dringendst eine internationale Allianz um diese Gestalten herauszufiltern, mit allen verfügbaren Mitteln. Es bringt doch so gut wie nichts, wenn z.B. wie zuletzt erst geschehen Rakka massiv bombardiert wird, die Terroristen dann aber einfach weiter in den Irak ziehen können oder von Mali in die Nachbarländer.
Auch kann es nicht sein dass immer nur die was tun die im Moment aktuell betroffen sind (z.B. aktuell Frankreich, Tunesien) und die andern stecken den Kopf in den Sand bis ihnen dann wieder selber was passiert. 

Und was wir vor allem auch brauchen, eine ehrliche und breite Debatte über den Islam in der westlichen Gesellschaft, die Sympathie für die Radikalen ist erschreckend hoch, Europa ist friedlich und soll so blieben, man soll zu unseren Werten und unserer Lebensweise stehen oder kehrt machen.

Frankreich setzt nach Anschlägen Menschenrechtskonvention teilweise aus

Nach den Pariser Anschlägen mit 130 Toten hat Frankreich die Europäische Menschenrechtskonvention teilweise ausgesetzt. Frankreich begründet die Maßnahme mit dem nach den Anschlägen vom 13. November ausgerufenen Ausnahmezustand, der mittlerweile auf drei Monate verlängert wurde. Dabei beruft sich die Regierung auf Artikel 15 der Konvention. Demnach können Unterzeichner von den Verpflichtungen „abweichen“, wenn „das Leben der Nation durch Krieg oder einen anderen öffentlichen Notstand bedroht“ wird und die Lage im Land das „unbedingt erfordert“. Ausgenommen ist davon allerdings das Folterverbot, das unter keinen Umständen ausgesetzt werden darf. Unter Berufung auf Artikel 15 könnte Frankreich beispielsweise die Inhaftierung eines Verdächtigen ohne richterlichen Beschluss rechtfertigen. Der Ausnahmezustand ermöglicht in Frankreich unter anderem Ausgangssperren, Wohnungsdurchsuchungen ohne richterlichen Beschluss auch in der Nacht und Hausarrest für Menschen, deren „Aktivität“ sich als „gefährlich für die Sicherheit und die öffentliche Ordnung erweist“. Außerdem können Versammlungsverbote verhängt und Konzertsäle und Kinos geschlossen werden.

Von Artikel 15 der Menschenrechtskonvention haben in der Vergangenheit bereits andere Mitgliedsstaaten des Europarats Gebrauch gemacht, die nach regionalen Unruhen und Konflikten vorübergehend einen Ausnahmezustand ausriefen – etwa die Türkei (1990), Georgien (2006) und Armenien (2008).

Ironie der Geschichte, man stelle sich Hollande noch vor wenigen Jahren vor, als er nachts mit seinen Motorroller durch Paris gefahren ist um seine Geliebte zu besuchen, le mouton enragé. Der etwas zahnlos, aber gutmütig, wirkende Politiker, dem immer ein wenig das Flair eines Kleinstadtbeamten anhängt.

Und dieses Schaf im Wolfspelz setzt jetzt jene Grundrechte ausser Kraft, die in den letzten Dekaden erst mühsam erkämpft wurden und mittels derer sich der Bürger zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte eine gewisse Sicherheit gegenüber der staatlichen Wilkür erhoffen konnte.

Das Erschreckende ist die Fragilität der Demokratie, alles was notwendig ist, war ein kleiner Stoß und schon bricht das Kartenhaus zusammen.

Terroristen brauchen keine Routen

Ich denke, völlig zu Recht sagen zu dürfen, dass Terroristen keine Flüchtlingsströme und Routen benötigen, um Terroranschläge bei uns zu begehen. Zum einen finden Terrororganisationen immer einen Weg Attentäter in unsere Länder einzuschleusen und zum anderen: auch bei den jüngsten Anschlägen in Frankreich waren – so viel steht jetzt schon fest – die meisten Attentäter EU-Bürger. Das instrumentalisierte Argument, mit einer anderen Flüchtlingspolitik würden Terroristen nicht in unser Land gelangen, ist damit widerlegt.

Daesh-IS

Der Zulauf zu den rechten Parteien hat leider auch seine Ursache darin, dass viele den etablierten Parteien keinen Glauben mehr schenken mögen. Umso wichtiger ist es, die Probleme offen zu benennen. Gleichwohl muss man sich darüber im Klaren sein, dass es zu Problemen im Zusammenhang mit den Flüchtlingen kommen wird, wenn es nicht gelingt diese zu integrieren. Denn die Anschläge in Frankreich zeigen, dass es die 2. und 3. Generation der eingewanderten Menschen sind, die sich dem Terror zuwenden. Die Flüchtlinge schaffen also die Basis für späteren Terror, wenn es nicht gelingt diese Menschen in unsere Gesellschaft einzubinden.

Und hiervor haben viele Menschen Angst. Sie trauen unserer Gesellschaft diese Integrationsleistung nicht zu; denn Integration muss erzwungen werden. Und hier hat unsere Gesellschaft in der Vergangenheit nur allzu häufig versagt. Tatsächlich fehlt es auch zurzeit an gesellschaftlichen Vorstellungen, wie wir Integrationsleistungen einfordern möchten. Eine Diskussion hierüber könnte aber aufzeigen, dass unsere Gesellschaft reifer geworden ist und falsch verstandene religiöse Toleranz auf Kosten liberaler Grundwerte nicht duldet.

Religionsfreiheit darf nicht höher stehen als Meinungsfreiheit. Richtet sich die Meinung gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung, entzieht das GG dieser Meinung den Schutz. Gleiches muss auch für die Religionsausübung gelten; vor allem in einer Gesellschaft mit mehreren Glaubensbekenntnissen. Wenn man zu diesem gesellschaftlichen Konsens gelänge, Integrationsleistungen konsequent einzufordern, könnte man viel Vertrauen zurückgewinnen und vielen Menschen eine Alternative zum rechten Lager anbieten.

 

Anti-Terror Einsätze in Brüssel

Schulen und Universitäten geschlossen – Metro fährt weiter nicht – Brüssel gleicht einer Geisterstadt. Die Regierung hat den Ausnahmezustand verhängt, weil in der Gaststadt für EU und Nato Selbstmordanschläge der Attentäter von Paris drohen.

Im Zentrum von Brüssel hat die Polizei am Sonntagabend mehrere Anti-Terror-Einsätze gestartet. Einsatzkräfte hätten einen Sicherheitsring um die Rue du Midi in der Innenstadt errichtet, meldete die belgische Nachrichtenagentur Belga. Nach Angaben des belgischen Rundfunks RTBF waren Polizeieinheiten auch im Stadtteil Etterbeek aktiv.

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Ich lese nicht mehr weiter, ich nörgel lieber. Heute schränken wir die Bürgerrechte ein, morgen stellen wir Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder Religion unter Generalverdacht und übermorgen foltern wir jeden Verdächtigen in geheimen Gefängnissen…..

Natürlich ist es Aufgabe des Staates seine Bürger zu schützen, aber um welchen Preis, wie weit darf der Staat dabei gehen?

So lange es der gesellschaftliche Konsens ist, dass wir eine freie, aufgeklärte und demokratische Staatsform wünschen, muss es auch klar sein, dass es in einer solchen keine absolute Sicherheit vor Anschlägen geben kann, besonders dann nicht wenn man sich im Krieg mit einer Armee von Extremisten befindet, aber das ist der Preis der Freiheit.

Genau das wollte der IS: mit wenig Aufwand ein Maximum an Effekt, die Hauptstadt der EU ist paralysiert, narkotisiert, tot.

Was soll ich mich noch großartig ärgern, dass Bild finde ich toll. Ich will das im Wohnzimmer an der Wand in dem Laden.  

 

 

Menschen gewöhnen sich an Angst

Viele stellen sich nach den ganzen Anschlägen in den letzten Tagen bestimmt die Frage: „Warum haben wir eigentlich Angst?“

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Die Angst leitet uns jeden Tag elegant durchs Leben, morgens schon, wenn wir im Auto sitzen und aufpassen, dass wir nicht mit einem LKW der ähnlichem kollidieren. Wenn wir diese Angst nicht hätten, würden wir nicht lange Leben. Bei Ängsten, die wir kollektiv erleben, muss man unterscheiden zwischen individuellen Ängsten wie Panikstörungen oder sozialen Phobien und realen Ängsten vor zum Beispiel Naturkatastrophen oder der Inflation. Angstkrankheiten können die Menschen wirklich physisch krankmachen. Wenn man morgens in der Zeitung die Flüchtlingszahlen liest, runzelt man vielleicht die Stirn und macht sich sorgen. Das ist aber nicht zu vergleichen bei kollektiven Angststörungen.

In Deutschland sterben die meisten Menschen an Hitzewellen, da denkt keiner darüber nach. Eigentlich sind diese kollektiven Ängste wie die Angst vor Überfremdung unberechtigt. Bei diesen Ängsten gibt es eine Vier-Wochen-Regel: Nach vier Wochen wird nicht mehr darüber berichtet. Selbst nach Fukushima wurde danach nicht mehr berichtet, da war die Gefahr genauso schlimm wie unmittelbar nach der Katastrophe. Die Berichterstattung nimmt aber auch ab, weil die Angst sich gelegt hat. Menschen gewöhnen sich an Angstzustände. Letztendlich ist das Angstlevel von jemandem in einer Favela von São Paulo genauso hoch wie bei jemandem in Stockholm, auch wenn die realen Gefahren unterschiedlich sind.

Es gibt aber gewisse Urängste, haben eine spezielle Bedeutung. Gewisse Ängste – wie die Angst vor Spinnen – werden vererbt. Das erklärt, warum man vielerorts noch Angst vor Spinnen hat, obwohl es bzw. bei uns in Deutschland keine gefährliche Art mehr gibt. In unserem Gehirn gibt es ein vernünftiges intelligentes Gehirn und ein animalisches Angstgehirn, das uns vor Spinnen, Schlangen und Tigern warnt. Das ist so einfach, dass es nicht zwischen Tigern und Schmusekatzen unterscheiden kann. Deswegen sind Katzenphobien auf Tiger zurückzuführen. Dieses einfache Angstsystem, ich nenne es immer das Ministerium für absurde Angst, dass ist das System, dass sehr einfach gestrickt ist und Urängste hervorholt, die eigentlich hierorts nicht mehr notwendig sind. In anderen Regionen vielleicht schon. Alle diese Phobien gehen auf Ereignisse der Natur zurück. Wir werden nie erleben, dass es eine Steckdosen, Fettsäuren oder Zigarettenphobie gibt.

Die Angst als Warnmechanismus ist noch genauso vorhanden wie vor Jahrhunderten und in 95 Prozent der Fälle funktioniert das gut. Wenn wir vor großen Objekten ausweichen, klappt das wunderbar. Die Angst ist in den meisten Fällen sinnvoll, nur manchmal gibt es unangemessene Relikte aus der Urzeit.

Bei der Angst vor dem Fremden muss man reale Ängste und Urängste unterscheiden. Reale Ängste sind Ängste um Arbeitsplätze, höhere Mietpreise oder Kriminalität – diese kann man den Menschen nicht nehmen. Teilweise ist es auch eine Urangst. Wir als Menschen haben uns vor tausenden Jahren in Stämmen organisiert, weil wir so besser überleben können. Diese Stämme haben sich wegen der geringen Nahrungsmittelressourcen bekämpft. Es war damals ein Überlebensvorteil, jemanden anderen zu erschlagen. So hat sich die Xenophobie teilweise auch in unserem einfachem Angstsystem gehalten. Das erklärt, warum – wenn heute Angst geschürt wird – diese oft in Hass umschlägt. Wenn Flüchtlingsheime brennen, liegt das auch an der Urangst der Menschen. Da helfen auch keine sachlichen Erklärungen, unser Gehirn ist für absurde Angst nicht der Ansprechpartner für intellektuelle Gespräche. Das einfache Angstsystem, das auch für irrationale Ängste verantwortlich ist, handelt intelligenzunabhängig. Im Gegensatz zu dem Vernunftgehirn ist es durch Fakten auch nicht zu überzeugen.

Brennendes-Flüchtlingsheim

Auch haben wir heute nicht mehr Ängste als früher, es wird gern behauptet, dass Ängste zunehmen. In Wirklichkeit bleibt es immer gleich, nur das Reden über Ängste hat zugenommen. Über die Angst zu schreiben und zu lesen hat auch einen reinigenden Charakter. Das ist so ähnlich, wie wenn wir einen „Krimi“ schauen. Da wird zuerst Angst aufgebaut, und am Ende ist der Fall geklärt. Dann gibt es eine Endorphinausschüttung. Das ist der Grund, warum Leute gerne Krimis schauen, Achterbahn fahren oder in der Zeitung über schreckliche Dinge lesen. Zuerst wird Angst erzeugt, und dann stellt man fest, dass man nicht persönlich betroffen ist. Man bekämpft dadurch seine eigene Angst.

Geiselnahme in Mali beendet

Die Geiselnahme ist beendet. In dem Hotel würden keine Geiseln mehr gefangen gehalten, sagte der malische Innenminister Salif Traore. Unklar blieb zunächst, wie viele Todesopfer es gab. Lokale Medien sprachen von 18 Toten, die Regierung bestätigte zunächst nur drei Opfer. Ein UN-Blauhelm sprach von 27 leblosen Körpern.

Alle Geiseln, die zuletzt noch in der Hand der Angreifer gewesen seien, seien nun in Sicherheit, sagte der malische Regierungsvertreter Amadou Sangho am Freitagnachmittag dem französischem Sender BFMTV. „Diese Menschen sind unter dem Schutz der zivilen Behörden.“ Aus Sicherheitskreisen verlautete, dass zwei Angreifer getötet worden seien.

Zur Tat bekannten sich zwei mit dem Terrornetzwerk Al Kaida verbundene Gruppen, die Islamisten-Organisation Al-Mourabitoun und die Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQIM). In einer von der mauretanischen Nachrichtenseite Al-Akhbar veröffentlichten Erklärung heißt es demnach, Bedingung für die Freilassung der Geiseln in einem Luxushotel sei die Befreiung von Glaubenskämpfern aus Gefängnissen in Bamako.

 

Was mich nett gesagt verstimmt, ist die Aussage von Malis Präsidenten Ibrahim Boubacar Keita, Staatsoberhaupt des westafrikanischen Staates,gegenüber den Journalisten.

„Werden uns daran gewöhnen müssen“

Gewöhnen?´Nein, ich will mich nicht daran gewöhnen. Nicht an Anschläge wie in Paris, nicht an abgesagte Fußballspiele, nicht an Hotels wo Geiseln genommen werden, weder in Mali noch hier. Da gehört aufgeräumt bei allen, die mit derlei Terroristen sympathisieren. Djihad ist keine Meinungsäußerung mehr, es ist ein Verbrechen.